Isole Eolie: Stromboli, Sciara del Fuoco

Am Tag nach der Wanderung zum Krater haben wir gleich nach dem Frühstück die Dachterrasse unseres Hotels für uns entdeckt. Dort muss man sich nur entscheiden, ob man lieber den Stromboli auf der einen oder das Meer auf der anderen Seite beobachten möchte. Der Krater befindet sich vom Ort aus gesehen hinter dem Gipfel, den sieht man also nicht direkt. Nur bei größeren Eruptionen kann man eine Aschewolke aufsteigen sehen. Der Berg ist aber auch ohne das Feuerwerk ganz hübsch anzuschauen und mit etwas Glück (und einem Teleobjektiv) kann man eine Herde wilder Ziegen entdecken, die auf dem Vulkan umher spaziert. Auf der Meerseite hat man einen ausgezeichneten Blick auf Strombolicchio, eine kleine Insel aus den Überresten eines Vulkanschlotes, die etwa 1,5 Kilometer vor der Küste liegt.

Den Rat unseres Reiseführers, immer genug Bargeld mit auf die Insel zu nehmen, hatten wir leider nicht befolgt. Einfach mit Karte bezahlen ging in den meisten Läden, Restaurants und Unterkünften nicht und nach Abzug der Hotelkosten hatten wir gerade noch genug Bargeld für ein Mittagessen. Also sind wir vormittags noch zu dem einzigen uns bekannten Geldautomat der ganzen Insel marschiert (beim Supermarkt in der Via Roma). Bargeld haben wir aber leider keines bekommen, denn der Geldautomat hat nichts gemacht, außer eine italienische Fehlermeldung anzuzeigen. Wir haben dann beschlossen, unsere kritische Bargeld-Situation in einer Pizzeria mit Meerblick zu analysieren. Diese Entscheidung hat sich als goldrichtig erwiesen, denn als wir mit dem Essen fertig waren, ging auch der Geldautomat wieder. Merken für den nächsten Urlaub auf Stromboli: Immer ausreichend Bargeld mitnehmen.

Den ersten Teil des Nachmittags haben wir am Strand am nördlichen Ortsrand von Piscità verbracht. Gegen 16 Uhr sind wir dann zu einer neuen Expedition aufgebrochen. Ziel war diesmal die Sciara del Fuoco, die „Feuerrutsche“, auf der nach einer Eruption glühende Gesteinsbrocken vom Krater hinab bis ins Meer purzeln. Dorthin kann man ohne Führer wandern (bis auf 400 Meter über dem Meer) und hat einen wunderbaren Blick auf den Krater. Als Hinweg haben wir uns einen Pfad oberhalb der Ortschaft Stromboli ausgesucht. Er verläuft zunächst auf dem selben Weg wie die geführten Touren zum Gipfel, zweigt dann aber nach rechts ab. Die Wanderung kann hier als GPX-Datei heruntergeladen werden und ist unten in der Karte eingezeichnet. Das letzte Wegstück zu den Aussichtspunkten geht auf einem felsigen Pfad steil bergauf. Man sollte zumindest den Aufstieg noch bei Tageslicht hinter sich bringen und für den Rückweg im Dunkeln gute Taschen- oder Stirnlampen dabei haben.

Vom Aussichtspunkt aus hat man nicht nur einen hervorragenden Blick auf die Eruptionen und die Sciara del Fuoco, sondern auch auf einen wunderbaren Sonnenuntergang neben den Nachbarinseln Alicudi, Filicudi und Salina. Sobald es dunkel wird, kann man bei einem Ausbruch das glühende Material erkennen, das aus dem Krater geschleudert wird. Nach vielen Ausbrüchen und ganz vielen Fotos machten wir uns auf den Rückweg: Die Bar/Pizzeria L’Osservatorio bot sich dabei als Einkehrmöglichkeit an: Hier kann man sich wieder aufwärmen, das Abendessen nachholen und wer immer noch nicht genug vom Vulkan hat, der kann ein Live-Wärmebild-Video am Bildschirm verfolgen. Wenn es im Sommer abends noch schön warm ist, dann ist der Biergarten draußen sicher auch ein schöner Platz, um den Vulkan zu beobachten.

Die Wanderung zur Sciara del Fuoco auf einer OpenStreetMap-Karte:

Isole Eolie: Stromboli

Unser zweiter Urlaubstag war leider ziemlich verregnet, aber wir haben das beste daraus gemacht: Vormittags ein Besuch in der klassischen und der vulkanologischen Sektion des Museo Archeologico Regionale Eoliano, nachmittags Besichtigung diverser Cafés und Bars am Corso. Am dritten Tag war das Wetter wieder hervorragend und wir sind schon früh morgens mit dem Aliscafo nach Stromboli gefahren (ca. 1,5 Std.).

Auch hier war es wieder kein Problem, ein Zimmer zu bekommen: Aus dem Reiseführer hatten wir uns die Albergo Brasile im Ortsteil Piscità rausgesucht. Einziger Nachteil: Es gibt vermutlich kein Hotel auf Stromboli, das noch weiter vom Hafen weg ist (zu Fuß mit Gepäck etwa 20 Minuten). Dafür gibt es eine schöne Dachterrasse mit freiem Blick zum Berg, aufs Meer und auf die kleine Insel Strombolicchio.

Gleich für den ersten Tag haben wir bei Magmatrek eine Tour zum Krater gebucht, denn seit 2002 darf man nur noch mit Bergführer bis ganz noch oben. Ohne Guide ist bei 400 Meter über dem Meer Schluss. Das Wetter war optimal für einen guten Blick auf den Krater: Kein Nebel, keine Wolken und Wind aus Nordost, der die Dampf- und Aschewolken der Krater von den Aussichtspunkten weg weht. Und das wichtigste: Eine leicht überdurchschnittliche vulkanische Aktivität.

Der Aufstieg beginnt am Nachmittag (gegen 16 Uhr) und führt in ca. 2,5 Stunden zu einem betonierten Bushäuschen auf 865 Meter Höhe, bei dem man verschwitzte Kleidung wechseln, sich warm einpacken und den Helm aufsetzen kann. Schon beim Aufstieg war es sehr windig und ganz oben auch ziemlich kalt, also unbedingt warme, winddichte Kleidung mitnehmen! Während über dem Meer die Sonne untergeht, steigt man das letzte Stück bis zum Aussichtspunkt auf 915 Meter hinauf. Von hier blickt man direkt auf die etwas tiefer liegenden Krater auf der Westseite der Insel. Bei uns waren drei Krateröffnungen aktiv und wir konnten während den 30 Minuten Aufenthalt am Aussichtspunkt mindestens sieben größere und mehrere kleine Eruptionen beobachten. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn die rot glühenden Lavafontänen donnernd in den dunklen Nachthimmel schießen und die Brocken rund um den Krater herum auf den Boden prasseln. Dank des mitgeschleppten Stativs konnte ich davon einige hübsche Fotos machen.

Zurück in die Ortschaft geht es in finsterer Nacht, man braucht also unbedingt eine Taschen- oder Stirnlampe. Mit meiner eigens dafür gekauften Stirnlampe „Tikka² plus“ von Petzl war ich sehr zufrieden und bin es immer noch. Diese Lampen kann man im Übrigen auf Stromboli jede Nacht brauchen, denn es gibt hier keine Straßenbeleuchtung. Der Weg führt in der ersten Stunde über ein Aschefeld zügig abwärts. Kurz nach dem Aschefeld machten wir noch eine Pause, in der uns der Guide einige Sternbilder gezeigt hat. Dank der fehlenden Beleuchtung rundherum kann man auf Stromboli unglaublich viele Sterne sehen.

Isole Eolie: Lipari

Mitte Oktober ist es in Regensburg ja meistens nicht mehr ganz so warm und an manchen Tagen ist die Stadt von früh bis spät in Nebel gehüllt. Höchste Zeit für eine Woche Urlaub im Süden: Auf zu den Äolischen Inseln! Die liegen im Mittelmeer, nördlich von Sizilien und dort ist es auch im Oktober noch angenehm warm. Isole Eolie: Lipari weiterlesen

New York 2010: Unsere Empfehlungen

Im Oktober 2010 waren wir ein paar Tage in New York. Das Standard Touristen-Programm hatten wir schon bei unserem letzten Besuch absolviert und so konnten wir es diesmal entspannt angehen: Das sonnige Wetter war ideal um die Stadt und ihre beiden neuen Parks zu Fuß zu erkunden und in diversen Rooftop-Bars den Ausblick und die Drinks zu genießen. Einige Regentage haben wir genutzt um drei interessante Museen zu besuchen: Das Jewish Museum, das Cooper-Hewitt National Design Museum und das Metropolitan Museum of Arts.

Unten gibt es eine Auswahl der über 1000 Fotos, die ich während unseres Urlaubs gemacht hab. Zunächst aber noch zu den Parks, Restaurants und Rooftop-Bars, die wir jedem Besucher New Yorks empfehlen können.

Parks, die man unbedingt besuchen sollte:

  • The High Line: Alte Hochbahntrasse, die zu einem Park umgebaut wurde. Der erste Teil des Parks wurde im Juni 2009 eröffnet und erstreckt sich vom Meatpacking District (Gansevoort Street) bis zur 20th Street. Ein zweiter Bauabschnitt wird im Frühjahr 2011 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
  • Brooklyn Bridge Park: Sehr schöner Park mit wunderbarem Blick auf die Skyline von Manhattan, den Hafen und natürlich die Brooklyn Bridge. Auch dieser Park wird in den nächsten Jahren noch erweitert.
  • Und natürlich der gute, alte Central Park.

Hier gibt es köstliches Essen:

  • Shake Shack: Leckere Bio-Burger, Mittags recht lange Warteschlange (in NYC wohl immer ein gutes Zeichen), aber das Warten hat sich gelohnt. Ein wahrhaft guter Burger und ein traumhafter Shake.
  • SushiSamba: Brasilianisch-peruanisch-japanische Küche in hipper Atmosphäre.
  • Spice Market: Stylisches südost-asiatisches Restaurant im Meatpacking District. Sehr zu empfehlen ist das Tasting Menu: 9 Gänge, die zeigen, wie vielfältig das Angebot im Spice Market ist.

Den besten Ausblick auf New York und ein paar nicht ganz billige Drinks hatten wir in diesen Rooftop-Bars:

  • Ink 48: Toller Ausblick auf die Skyline von Midtown im Osten und über den Hudson im Westen (11th Avenue, 48th Street).
  • Salon de Ning: Rooftop-Bar auf dem Dach des Hotels „The Peninsula“ inmitten der Hochhäuser von Midtown (5th Avenue, 55th Street).
  • Top of the Strand: Bar auf dem Hotel „The Strand“ (33 W 37th Street). Dank dem Schiebeglasdach bestimmt auch im Winter einen Besuch wert. Freie Sicht auf das Empire State Building.

Norwegen-Expedition 2009: Eidfjord

Von Sogndal geht es wieder Richtung Süden, Ziel ist an diesem Tag die kleine Ortschaft Eidfjord, wo wir zwei Tage bleiben wollen. Die Gemeinde mit seinen etwa 900 Einwohnern liegt am Eidfjord, dem östlichen Arm des großen Hardangerfjords. Schon der Weg von Sogndal über Lærdal hat Beeindruckendes zu bieten: Wir durchfahren den Lærdalstunnel, den mit 24,5 Kilometern längsten Straßentunnel der Welt. Im Tunnel gibt es drei große, farbige beleuchtete Hallen, in denen man bei Bedarf (oder nur zum Spaß) anhalten und sich von der Tunnelfahrt erholen kann.

Nicht weniger beeindruckend ist dann aber der Eidfjord selbst: Auf beiden Seiten des Ufers geht es steil nach oben, bis zu 1600 Meter hoch sind die Berge, die den Fjord umgeben. Norwegen-Expedition 2009: Eidfjord weiterlesen

Norwegen-Expedition 2009: Sognefjord

Nach dem kurzen Aufenthalt in Gol geht es weiter nach Norden an den Sognefjord, dem tiefsten Fjord der Welt. In der Nähe von Sogndal haben wir uns eine gemütliche Hütte (mit Kamin!) im Vesterland Resort gebucht. Die Hütten stehen praktisch im Wald und direkt neben unserer Hütte ist auf einem kleinen Hügel der Grillplatz: Der perfekte Platz für uns!
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Norwegen-Expedition 2009: Gol

Unser Plan für diesen Tag lautet: Raus aus Oslo, Ziel ist das 200 Kilometer nordwestlich gelegene Gol. Die Unterkunft in Gol haben wir uns aus dem Reiseführer (Norwegen, Handbuch für individuelles Entdecken) ausgesucht und am Vortag per Telefon gebucht. Den Mietwagen, einen VW Bus mit neun Sitzen und damit genug Platz für uns und unser Gepäck, haben wir von Deutschland aus gebucht (über Auto Europe). Beim Abholen dann aber die Überraschung: Es ist zwar schon ein VW Bus mit sehr viel Platz fürs Gepäck, aber nur einer Sitzbank für drei Mitfahrer. Norwegen-Expedition 2009: Gol weiterlesen

Norwegen-Expedition 2009: Oslo

Motiviert durch Miris und Fabians EinJahrSommer-Blog werde ich jetzt endlich mal von unserer Norwegen-Expedition im Juli berichten. Das gute Wetter und die dadurch möglichen sommerlichen Alternativbeschäftigungen haben mich bisher davon abgehalten. Jetzt werden die Tage aber schon wieder deutlich kürzer, damit die Nächte länger und schon bleibt mehr Zeit zum Schreiben.

Lange Nächte hatten wir in Norwegen nicht wirklich, fast-dunkel wurde es erst um Mitternacht, wieder hell um drei Uhr morgens. Wir – soll heißen ein Mädl und vier Jungs – waren zwei Wochen unterwegs im hohen Norden, um einen alten Bekannten zu besuchen. Geplant waren vier Tage in Oslo, sieben Tage ohne Plan und drei Tage in Bergen. Norwegen-Expedition 2009: Oslo weiterlesen

Frühlingsanfang in Langres

Letztes Wochenende waren wir in Langres, einer kleinen Stadt zwischen Nancy und Dijon. Bekannt ist Langres als die Geburtsstadt des Schriftstellers und Philosphen Diderot. Und vielleicht auch wegen dem Käse aus dieser Stadt, der, man glaubt es kaum, Langres-Käse heißt. Als Unterkunft diente die Gîte „Le grand Séminaire“,  Diese liegt westlich von Langres an einem Hügel mit schönem Blick auf die Stadt. Die sehr freundlichen und hilfsbereiten „Vermieter“ wohnen gleich im Haus daneben.

In und um Langres gibt es ab Beginn der Touristen-Saison (Anfang März) einige Museen, Handwerksbetriebe, Brauereien und Brennereien zu besichtigen. Einen Übersichsplan dafür bekommt man beim Office de Tourisme in Langres (auch auf deutsch und englisch). Wegen des wunderbaren Wetters haben wir uns aber auf Outdoor-Aktivitäten beschränkt. Frühlingsanfang in Langres weiterlesen

Die Villa in der Toskana

Nach einem ersten Stau zwischen Bozen und Trento und mehreren weiteren Staus bis Bologna sind wir dann doch irgendwann bei unserer Villa nahe Arezzo angekommen. Erwartet hatten wir ein Haus in ruhiger Lage, mit schönen Zimmern und einem großen Pool: Unsere Erwartungen wurden übertroffen! Eine wunderbare Villa zwischen Olivenbäumen mit einer traumhaften Aussicht auf das Val di Chiana und die auf dem Nachbarhügel gelegene Ortschaft Civitella. Dieses Haus (gebucht über sonnigetoskana.de) können wir auf jeden Fall weiterempfehlen!

Bei Temperaturen über 30°C haben wir nicht gerade viele Ausflüge unternommen. Die meiste Zeit waren wir am, im oder in der Nähe des Pools. Die Nicht-im-Wasser-Zeit am Nachmittag hab ich damit verbracht, die Bibel nach Biff zu lesen (auf Empfehlung von Mr.R. aus M.), ein ziemlich lustiges Buch.

Zweimal konnten wir uns dann doch von unserem Casa trennen: Ein Nachmittag am Lago Trasimeno mit einer Schifffahrt zur Isola Maggiore und anschließend ein Abend in Perugia. Außerdem ein kurzer Ausflug nach Arezzo. Und wir haben bewiesen, dass drei Männer in weniger als 105 Minuten nach Arezzo fahren und einkaufen können, ohne etwas zu vergessen.

Am letzten Abend in unserer Villa hat uns auch hier ein Gewitter erwischt, fast so wie in Briol. Diesmal gab’s auch Hagel und einen kurzen, aber heftigen Sturm: Unser Pavillon am Pool hat’s leider nicht überlebt.