Nach den Schildkröten-Tagen in Ostional war unser nächstes Ziel Montezuma, ganz im Süden der Halbinsel Nicoya. Die Route an der Küste entlang wäre zwar deutlich kürzer gewesen, wird aber nur für wirkliche Offroad-Fahrzeuge empfohlen und auch nur dann, wenn man vorher schon weiß, welche Flüsse man derzeit durchfahren kann. Das war uns mit unserem Spaßmobil dann doch etwas zu riskant und so haben wir den Weg über Mansión und Lepanto im Norden gewählt. Allerdings waren die Straßen bis Hojancha und ab Paquera viel schlechter als angenommen. Für ziemlich genau 202 Kilometer haben wir fast 7 Stunden gebraucht.
Montezuma ist eine Partystadt, zumindest im Vergleich zu den Orten, wo wir vorher waren. An den Wochenenden werden die Zimmer knapp und wir sind wegen der langen Fahrt viel später angekommen als geplant. Im Luna Llena haben wir noch ein Zimmer bekommen, allerdings war das relativ teuer. Wir sind dann nach einem Tag umgezogen ins Hotel La Aurora, da hatten wir ein größeres Zimmer, mit eigenem Bad und günstiger war es auch noch. Dafür war der Ausblick vom Luna Llena schöner, weil es höher am Berg, quasi mitten im Urwald liegt.
Der Strand in Montezuma wäre eigentlich ein wunderschöner, ewig langer Sandstrand. Dummerweise gleicht der Strand an manchen Stellen mehr einem Recyclinghof, denn hier wird massenweise Plastikmüll angeschwemmt. Angeblich kommt der Müll von großen offenen Müllhalden bei San Jose. Regen und Wind spülen das Zeug in die Flüsse, dann ins Meer und bei Montezuma wird der ganze Dreck wieder angeschwemmt. Der Strand wird aber regelmäßig aufgeräumt, es gibt deshalb auch ein paar schöne Abschnitte, wo man gemütlich baden kann. Ich würde empfehlen ein Stück am Strand entlang nach Norden zu gehen, da war der Strand sehr breit, dahinter nur Urwald und kaum Menschen. Übrigens soll es laut Lonely Planet in Montezuma (wie an vielen anderen Pazifikstränden) recht starke Strömungen am Strand geben, sogenannte „Riptides„. Man sollte daher aufpassen und möglichst schon vorher wissen, wie man bei Bedarf auch wieder lebend an den Strand zurück kommt.
Zum Frühstücken können wir das Cafe Organico empfehlen, da haben wir einige Male sehr lecker gegessen. Am ersten oder zweiten Abend waren wir im Cocolores essen, ein schönes Restaurant im „Ortskern“, direkt am Strand. Da gab es einen sehr leckeres Fisch-Curry mit Reis. Und zwei deutsche Touristinnen, die zu zweit über 10 Minuten lang erfolglos versucht haben, 10% Trinkgeld zu berechnen. Witzig, aber auch ein bisschen peinlich.
Am Tag darauf waren wir beim Wasserfall von Montezuma. Am Wasserfall waren wir bei einem der oberen Becken, dort kann man rumklettern und von der Seite oder über kleine Wasserfälle in die Becken springen. Zu den oberen Becken gibt es Pfade links und rechts vom Wasserfall (auf keinen Fall direkt am Wasserfall hoch klettern). Dort haben wir Denise und Mich aus dem Berner Oberland getroffen, die am Abend zuvor auch schon im Cocolores waren. Wir waren scheinbar nicht die einzigen, die die Trinkgeld-Show mitbekommen haben, denn die beiden mussten auch ziemlich lachen. Abends waren wir dann mit den beiden Schweizern in einem noch besseren Restaurant, dem Playa de las Artistas. Auch das liegt direkt am Strand, am südlichen Ende von Montezuma.
Am Tag der Abreise aus Montezuma haben wir noch einen der größten Bäume der Halbinsel Nicoya besucht, der steht ein paar Kilometer südlich von Montezuma auf dem Weg nach Cabuya, direkt an der einzigen Straße. Ein ziemliches Gerät dieser Ficus, da kann das Gebüsch daheim im Wohnzimmer nicht ganz mithalten. Danach ging die Fahrt weiter in den Nebelwald nach Santa Elena.
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