Heredia liegt etwa 11 Kilometer nördlich von San José, hat 130.000 Einwohner, eine Uni und ist dank einer Chipfabrik von Intel der High-Tech-Standort in Costa Rica. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt, wenn man die beiden Vulkane Irazú und Poás und evtl. die Hauptstadt San José besuchen will. Deshalb haben wir für die ersten drei Tage unserer Reise ein Zimmer im „Hotel Las Flores“ gebucht. Zum Frühstück gibts dort das Nationalgericht Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) in verschiedenen Variationen, frisch zubereitet von der freundlichen Frühstücksköchin. Die Zimmer sind ordentlich, die Besitzer freundlich und hilfsbereit und es gibt sogar einen abgeschlossenen (aber unglaublich engen) Parkplatz direkt am Hotel.
Gleich am ersten Tag sind wir vormittags zu den La Paz Wasserfällen in der Nähe des Vulkans Poás gefahren. Dort gibts für 36 US-$ Eintritt (Stand 2012) nicht nur ein paar Wasserfälle zu bestaunen, sondern auch mehrere Vogel- und andere Tier-Gehege, sowie ein riesiges Schmetterlingshaus. Ist ein stolzer Preis, dafür sieht man aber auch Tucane (siehe Fotos), Schmetterlinge und Faultiere aus nächster Nähe.
Am nächsten Morgen sind wir relativ früh los, das Ziel war der höchste Vulkan Costa Ricas, der Volcán Irazú. Dort sollte man möglichst vor 10 Uhr morgens sein, denn je später der Tag, desto dichter die Wolken. Leider haben wir zuerst versehentlich San José besichtigt, weil ich einfach dem Navi geglaubt hab. Böser Fehler, denn das dämliche Gerät hat uns mitten durch den morgendlichen Berufsverkehr von San José geschickt. Als wir dann viel später als geplant am Irazú waren, war es da stürmisch, nass, eiskalt und neblig. Keine Chance den grün gefärbten Säuresee im Vulkankrater zu sehen, keine Chance überhaupt irgendwas zu sehen, nur ein kurzer Wanderweg im Nebel auf etwa 3400 Meter Höhe. Aber als wir uns gerade auf den Rückweg zum Parkplatz machen wollten riss die Wolkendecke auf und nach ein paar Minuten hatten wir beste Sicht. Glück gehabt! Den heißen Tee / Kaffee im Nationalpark-Café zum Aufwärmen haben wir dann allerdings dringend gebraucht.
Die Fahrt zum Volcán Poás am nächsten Tag verlief vergleichsweise problemlos, den Weg kannten wir ja zum Teil schon von der Fahrt zu den La Paz Wasserfällen. War auch gut, dass wir rechtzeitig da waren, denn so konnten wir in Ruhe Fotos vom Krater und seinem dampfenden Säuresee machen, bevor ganze Busladungen mit Touristen gekommen sind. Laut Reiseführer (Lonely Planet Costa Rica) verdecken auch hier Wolken ab etwa 10 Uhr vormittags häufig die Sicht, was dann auch tatsächlich so passiert ist. Da waren wir aber schon auf dem Weg zur Laguna Botos, einem See – diesmal ganz klassisch ohne Dampf und Säure – in einem ehemaligen Krater. Von dort gibt es einen hübschen kleinen Rundwanderweg durch den Zwerg-Nebelwald. Wegen der kühlen Temperaturen ist die Vegetation hier oben nicht ganz so üppig und die Bäume nicht so hoch wie in den niedriger gelegenen Nebelwäldern, daher der Zwergen-Zusatz. Großer Vorteil für alle Freunde der Kolibris: Die zahlreichen Vögel sind nicht so weit entfernt und lassen sich viel leichter fotografieren.
Ein Gedanke zu „Costa Rica: Heredia“