Mitte August 2014 waren wir ein langes Wochenende (von Freitag bis Sonntag) auf der Neuen Regensburger Hütte in den Stubaier Alpen (Tirol). Die Hütte liegt oberhalb der Ortschaft Falbeson auf 2286 Metern und gehört der DAV Sektion Regensburg. Von Regensburg aus sind wir über Innsbruck und die Brenner Bundesstraße ins Stubaital gefahren. Parken kann man in der Nähe vom Hotel Waldcafé bei Falbeson. Gleich neben dem Waldcafé gibt es praktischerweise eine Materialseilbahn, die direkt zur Neuen Regensburger Hütte führt. Wenn man das vorher mit dem hilfsbereiten Hüttenwirt klärt, kann man zumindest einen Teil des Gepäcks bequem mit der Seilbahn nach oben befördern lassen (kostet ungefähr 5 Euro, so genau weiß ich das nicht mehr).
Vom Waldcafé nimmt man den Weg zur Ochsenalm. Dieser führt zunächst über Serpentinen durch den Wald. Wenn man den Falbesoner Bach erreicht hat, bietet sich einem schon ein traumhaftes Panorama: Grüne Wiesen, Kühe, rings herum Berge, mittendrin die Ochsenalm und über einem imposanten Wasserfall sieht man auch schon die Neue Regensburger Hütte. Nach einer Brotzeit in der Ochsenalm gingen wir weiter zur Neuen Regensburger Hütte. Leider hat es am Weg nach oben angefangen zu regnen, deswegen gibt es davon auch keine Fotos. Eigentlich wollte wir nach der Ankunft auf der Hütte noch eine kleine Wanderung zum Falbesoner Gletschersee anschließen, aber das haben wir wegen dem Dauerregen sein lassen. Stattdessen erst einmal duschen! Wenn man dran denkt, das passende Kleingeld mit zum Duschen zu nehmen, dann gibt es sogar warmes Wasser. Vergisst man das und merkt es (so wie ich) erst in der Dusche, dann ist ein sehr erfrischendes Erlebnis garantiert!
Zur Verpflegung auf der Hütte hat man übrigens mehrere Möglichkeiten: Neben einer „normalen“ Halbpension (Suppe, Hauptgericht, Nachspeise) und der Bergsteiger-Halbpension (ohne Nachspeise) gibt es sogar eine vegetarische Halbpension. Das Essen war immer sehr lecker!
Am zweiten Tag war die Franz-Senn-Hütte das Ziel. Gleich nach dem Frühstück ging es los und das bei herrlichen +1°C und leichtem Nieselregen. Auf dem Weg zum Schrimmennieder, dem mit 2706 Meter höchsten Punkt der Wanderung, wurde aus dem Regen Schnee. Vom Schrimmennieder kann man eigentlich in etwa 20 Minuten auf das Basslerjoch (2829 Meter) steigen. Von da hat man angeblich eine tolle Aussicht. Bei dem Wetter und einer Sicht von zeitweise unter 10 Metern haben wir das allerdings nicht gemacht. Kurz nach der Überquerung des Schrimmennieder war es dann überraschend schnell vorbei mit Schnee und Regen. Stattdessen wechselten sich dunkle Wolken und strahlender Sonnenschein ab. Das Wetter blieb dann auch ganz gut, bis wir auf der Franz-Senn-Hütte mit dem Mittagessen fertig waren. Pünktlich zum Beginn unseres Rückwegs hat es wieder geregnet. Kurz vor dem Schrimmennieder ist dann auch noch mein GPS ausgefallen, so dass im GPX-Track ein Stück der Aufzeichnung fehlt. Ist aber nicht so schlimm, da gibt es nicht so viele Wege, dass man sich verlaufen könnte.
Am dritten Tag hatten wir noch den Höhepunkt der Bergsaison 2014 auf dem Plan: Den Hausberg der Neuen Regensburger Hütte, die 3082 Meter hohe Kreuzspitze. Auch dafür sind wir gleich nach dem Frühstück los, ohne genau zu wissen, wie weit wir kommen. Nach der kalten Nacht zuvor war nicht klar, wie viel es dort geschneit hat und was vom Schnee noch übrig ist. Bei zu viel Schnee hätten wir den Aufstieg abbrechen müssen. Aber an diesem Tag hatten wir mehr Glück: Es war zwar am Anfang noch kalt, hat aber zumindest nicht geregnet. Wir hatten sogar das Glück ein Murmeltier zu sehen. Nach einiger Zeit kam dann tatsächlich auch noch die Sonne heraus und es war traumhaftes Bergwetter. Oben auf dem letzten Stück zum Gipfel war nur an einigen schattigen Stellen noch Schnee, aber das war kein Grund umzukehren. Von der Kreuzspitze hat man eine hervorragende Aussicht auf die Gletscher und Gipfel der Stubaier Alpen. Super schön! Zurück auf der Neuen Regensburger Hütte gab es noch eine Brotzeit, dann noch eine Kleinigkeit auf der Ochsenalm und dann ging es zurück nach Hause.
Für uns war die Neue Regensburger Hütte der ideale Stützpunkt um in drei Tagen die Gegend rund herum zu erkunden. Wenn man etwas mehr Zeit hat, ist eventuell auch der Stubaier Höhenweg eine Alternative: 8000 Höhenmeter in 8 Tagen von der Innsbrucker Hütte zur Starkenburger Hütte (oder umgekehrt).
Hier noch eine kurze Übersicht über die Routen der drei Tage sowie die GPX-Dateien dazu. Die angegebenen Zeiten entsprechen der Zeit die wir jeweils vom Start zum Ziel unterwegs waren, also inklusive Pausen. Eine Übersicht der drei Strecken findet Ihr unter den Fotos auf einer OpenStreetMap-Karte.
- Waldcafé – Ochsenalm – Neue Regensburger Hütte: 4 Stunden, 1100 Meter bergauf, etwa 4,5 Kilometer (GPX-Track Aufstieg)
- Neue Regensburger Hütte – Franz-Senn-Hütte – NRH: 9,5 Stunden, 1200 Meter bergauf, 1200 Meter bergab, etwa 16,4 Kilometer (GPX-Track NRH – Franz-Senn)
- Neue Regensburger Hütte – Westliche Kreuzspitze – NRH – Ochsenalm – Waldcafé: 10 Stunden, 870 Meter bergauf, 1870 Meter bergab (GPX-Track Kreuzspitze / Abstieg)
Vielen Dank an dieser Stelle an den Hüttenwirt Thomas Eder und sein Team! Es war schön bei Euch, wir kommen gerne wieder!
Die Saison 2015 startet übrigens am Samstag, den 13.06.2015!