Das Hotel liegt recht zentral, bis zum Fischmarkt am Hafenbecken Vågen sind es nur ein paar Minuten. Dort findet man die Erklärung, was die Norweger mit den Walen machen, die sie immer noch fangen: Räuchern, in Scheiben schneiden und als Whale Toast an Touristen verkaufen. Auf diese „Delikatesse“ verzichten wir gerne und schaun lieber weiter zum Hanseviertel Brygge. Beim Spaziergang durch die Holzhäuser entdecken wir das Pub Sjøboden, das sich später als essentieller Teil unserer Abendgestaltung erweisen wird. Bevor es aber ins Pub geht, haben wir an diesem Nachmittag noch einiges vor: Zuerst die Besichtigung der im Jahr 1261 fertiggestellten Håkonshalle in der Festung Bergenhus. Danach besuchen wir die (ehemaligen) Meeresbewohner und anderes Getier im Bergen Aquarium: Seehunde, Pinguine, Krokodile und viele, viele Fische aus Nord-, Ost- und Südsee.
Am zweiten Tag verlassen wir Bergen für die Tour Sognefjord in a nutshell: Mit der Bergenbahn fahren wir von Bergen bis Myrdal (Fahrzeit etwa zwei Stunden). Von dort weiter mit der Flåmsbahn vorbei am Kjosfossen nach Flåm am Aurlandsfjord (etwa eine Stunde). Dort haben wir einen halben Nachmittag Zeit, bevor uns ein Expressboot über den Sognefjord wieder zurück nach Bergen bringt (fünf Stunden). Eigentlich der ideale Ausflug für alle, die in kürzester Zeit möglichst viel von Norwegen sehen wollen: Berge, Täler, Wasserfälle, Fjorde und Meer. Den letzten Tag vor unserer Abreise beginnen wir mit einem Waffel-Frühstück im kunterbunten 70er-Jahre-Wohnzimmer-Café, dem Café Capello in der Skostredet. Danach bringt uns die Fløibanen auf den Berg Fløyen, von dem man einen guten Überblick über die Stadt am Byfjord bekommt. Leider spielt das Wetter nicht mit, aber damit muss man in Bergen rechnen, ist es doch die angeblich regenreichste Großstadt Europas. Nach der Berg-und-Talfahrt ein letzter Museumsbesuch: Das Hanseatische Museum informiert über die Rolle Bergens in der Hanse und das Leben der Kaufleute auf Brygge. Man sollte auf jeden Fall an einer geführten Tour teilnehmen, denn dabei erfährt man vieles, was man ohne Guide einfach übersehen hätte. Ein unverzichtbares Museum für alle Freizeit-Hanseaten, die Tage (und möglicherweise auch Nächte) mit dem Spiel „Der Patrizier“ verbracht haben. Für den kleinen Hunger am Abend können wir das Ökocafé Pygmalion empfehlen (Nedre Korskirkeallmenningen 4): Dort gibts nicht nur Gesundes für Vegetarier, sondern auch sehr leckere Burger. Außerdem liegt das Pygmalion strategisch günstig: Von dort ist es nicht weit bis zum Sjøboden, so können wir unserer Lieblingskneipe am Hafen trotz strömendem Regen halbwegs trocken erreichen. Jeden Abend Live-Musik und drinnen sieht es aus wie in einem alten Handelsschiff: Kein Wunder dass es uns da gefallen hat.Leider war das der letzte Urlaubstag und über Helsinki fliegen wir am nächsten Tag zurück in die Heimat. Liebend gerne wären wir alle noch in Norwegen geblieben, denn an die freundlichen Norweger und den Sonnenschein von 3 Uhr morgens bis Mitternacht könnten wir uns gewöhnen. Die Großstädte haben einiges zu bieten, bleiben dabei aber trotzdem schön überschaubar. Und die Natur und Landschaft Norwegens ist einfach einmalig. Es hat durchaus seine Berechtigung, dass Slartibartfaß für die wunderbaren Fjorde mit einem Preis ausgezeichnet wurde.
Zum Schluss des letzten Artikels über unsere Norwegen-Reise 2009 noch ein paar Bilder. Viel Spaß damit!
Ein Gedanke zu „Norwegen-Expedition 2009: Bergen“