Gleich nach unserer Ankunft geht es nach Sogndal zur Tourist Info, weil wir unbedingt auf eine Gletscher-Wanderung zum Nigardsbreen, einem Ausläufer des Jostedal-Gletschers, wollen. Zuerst sind wir etwas enttäuscht, weil die Special Blueice Tour schon ausgebucht ist. Dann stellte sich aber raus, dass es für nur 100 NOK (ca. 10€) mehr eine Private Tour gibt: Nur wir und der Guide für 5 Stunden auf dem Gletscher. Die Tour startet am nächsten Morgen. Mit unsrem Guide, einer Bergführerin aus Finnland, gehen wir zuerst etwa 30 Minuten am Gletschersee entlang. Normalerweise geht ein Boot, das hat aber gerade ein Problem mit dem Motor. Beim Gletscher legen wir die Steigeisen an und steigen, an einem Seil gesichert, aufs blaue Eis. Die erste halbe Stunde sind wir noch auf familientauglichen Wegen unterwegs, dann wird es interessanter. Durch die vielen Löcher und Tunnel, die das Schmelzwasser in den Gletscher gräbt, schimmert das blaue Eis, das der Tour den Namen gibt. Nach etwa zwei Stunden Wanderung durch den beeindruckenden Gletscher geht es ans Eiswand-Klettern. Etwa 8 Meter sollen wir hochklettern, mit Eispickel und Steigeisen, gesichert an einem Seil. Ein Spaß für alle Beteiligten: Für den, der klettert und für die, die zuschaun. Danach geht es noch etwas weiter auf den Gletscher, bis wird direkt auf den Jostedalsbreen sehen können. Auf dem Weg zurück nach unten kommen wir noch an einer riesigen blauen Eishöhle vorbei und beenden die Tour am Gletschertor, aus dem das Schmelzwasser unter dem Gletscher herausschießt. Diese Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir können sie nur weiterempfehlen!
Für den nächsten Tag haben wir uns eine weitere Wanderung vorgenommen. Ziel ist diesmal einer der höchsten freifallenden Wasserfälle Norwegens, dem Vettisfossen in der Nähe von Øvre Årdal. Doch das ist nicht der einzige Wasserfall, den wir an diesem Tag sehen werden. Die Wanderung beginnt in Hjelle und direkt neben dem Parkplatz hat man auch schon den ersten großen Wasserfall, den Hjellefossen. Dem wilden Fluss Utla folgt der Weg flussaufwärts. Nach etwa 30 Minuten kommen wir zum sehr schönen Avdalsfossen. Nach weiteren 30 Minuten erreichen wir ein kleines Gehöft namens Vettis Gård. Kurz danach gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann zum Fuß des Vettisfossen absteigen oder auf das Hochplateau hinauf, um den Wasserfall von oben zu sehen. Wir entscheiden uns für den Abstieg und schon bald können wir den Vettisfossen hören, bis zum Schluss aber nicht sehen. Umso imposanter dann aber das Bild, das sich uns bietet also wir aus dem kleinen Waldstück herauskommen. 275 Meter stürzt das Wasser von einem Hochplateau in die Tiefe.
Die nächste Station unserer Expedition ist Eidfjord. Hier noch eine kleine Auswahl der vielen, vielen Bilder die ich in diesen zweieinhalb Tagen gemacht habe.
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