Motiviert durch Miris und Fabians EinJahrSommer-Blog werde ich jetzt endlich mal von unserer Norwegen-Expedition im Juli berichten. Das gute Wetter und die dadurch möglichen sommerlichen Alternativbeschäftigungen haben mich bisher davon abgehalten. Jetzt werden die Tage aber schon wieder deutlich kürzer, damit die Nächte länger und schon bleibt mehr Zeit zum Schreiben.
Lange Nächte hatten wir in Norwegen nicht wirklich, fast-dunkel wurde es erst um Mitternacht, wieder hell um drei Uhr morgens. Wir – soll heißen ein Mädl und vier Jungs – waren zwei Wochen unterwegs im hohen Norden, um einen alten Bekannten zu besuchen. Geplant waren vier Tage in Oslo, sieben Tage ohne Plan und drei Tage in Bergen. Flüge und Mietwagen sowie die Hotels in Oslo und Bergen hatten wir von zuhause übers Internet gebucht (alles recht kurzfristig, war aber kein Problem), alles weitere wurde dann vor Ort telefonisch organisiert. Dabei hilft es übrigens ungemein, dass scheinbar alle Norweger sehr gut Englisch sprechen, denn wer kann schon Norwegisch.
Unsere Tour beginnt am Samstag in Oslo: Erst gegen 21 Uhr kommen wir im Hotel (Thon Hotel Astoria, Dronningensgate) an und starten eine erste Erkundungstour, hell genug ist es ja noch. Den ersten kompletten Tag begehen wir norwegisch gemütlich: Nach dem Frühstück in den Basarhallen spazieren wir zuerst zum Hafen, dann durch die Festung Akershus und rund um die Karl Johans Gate. Abends wandern wir zum Essen in den Stadtteil Grünerløkka ins Kafé Sult, erwarten leckeres Essen und stehen dann leider vor verschlossener Tür: Sommerurlaub! Ein marokkanisches Restaurant in der Nähe rettet einige Expeditionsteilnehmer vor dem Verhungern.
Der Montag ist Museums-Tag: Auf der Halbinsel Bygdøy besuchen wir das Norsk Folkemuseum, die Wikingerschiffe im Vikingskipshuset, das Fram-Museum, das Kon-Tiki-Museum und das norwegische Seefahrtsmuseum. Ersteres ist ein Freilichtmuseum, in dem u.a. Holzhäuser aus vielen Regionen Norwegens aufgebaut sind. Im Wikingerschiffsmuseum sind drei sehr alte Wikingerschiffe ausgestellt, die als Schiffsgräber zur Bestattung einiger wichtiger Wikingerinnen und Wikinger dienten. Im Fram-Museum sieht man das Polar-Expeditionsschiff Fram, gleich daneben im Nachbarmuseum Thor Heyerdahls Floß Kon-Tiki. Alles ziemlich interessant und gut gemacht, nur das norwegische Seefahrtsmuseum enttäuscht: Viele Schiffsmodelle in Glasvitrinen, ein paar kleine Fischerboote und ein unglaublich langweiliger Film über Norwegens Küsten.
Am letzten (kompletten) Tag in Oslo geht es raus aus dem Stadtzentrum und rauf auf den Holmenkollen, wo gerade an einer neuen Skisprungschanze gebaut wird. Ohne die fertige Schanze gibt es von dort keinen nennenswerten Ausblick über die Stadt. Dazu braucht man aber nur einige hundert Meter weiter zu einem Hotel laufen, von dort aus sieht man wunderbar über die Stadt, den Hafen und den Oslofjord. Auf dem Weg zurück schauen wir uns noch den Frognerpark an, in dem zahlreiche Werke von Gustav Vigeland zu bewundern sind. Weiter Richtung Stadtzentrum geht es über die Straße Hegdehaugsveien, wo wir zuerst ein nettes Café finden und anschließend in der Pizzeria Olivia unter freiem Himmel essen. Durch den Schlosspark, vorbei am königlichen Schloss, erreichen wird wieder die Karl Johan gate.
Mit einigen Fotos aus Oslo endet die Beschreibung unserer ersten Reiseetappe, hier steht wie es weiter geht…