Am vorletzten Urlaubstag haben wir Stromboli verlassen und sind mit dem Aliscafo zurück nach Vulcano gefahren. Schon von Lipari aus konnten wir die „Rauchschwaden“ am Kraterrand sehen. Und spätestens wenn die Tür der Fähre sich öffnet, merkt man, was hier an vielen Stellen aus dem Boden dampft: Schwefelwasserstoff, also das was wie faule Eier stinkt und nebenbei nicht ganz ungiftig ist. Zum Glück ist die Konzentration der Gase nur an wenigen Stellen auf der Insel gefährlich (z.B. im Krater) und erstaunlicherweise gewöhnt man sich recht schnell an den Geruch.
Eine Unterkunft zu finden war auch auf Vulcano kein Problem, Urlauber waren nämlich nicht mehr viele da. Die meisten Restaurants und Hotels hatten sogar schon komplett geschlossen, über die Winterpause muss es hier wie ausgestorben sein. In der Hauptsaison gibt es mehrere große Hotel-Anlagen, allerdings frage ich mich, warum man freiwillig mehr als ein oder zwei Tage auf Vulcano verbringen sollte. An der frischen Luft kann es jedenfalls nicht liegen.
Nachmittags sind wir zum Gran Cratere hinaufgestiegen: Über Serpentinen erreicht man in etwa einer Stunde die bizarre Landschaft rund um den Krater: Gas und Dampf treten aus einem großen Fumarolen-Feld aus, an den Austrittsstellen sieht man gelbe Schwefelablagerungen. Überall liegen Gesteinsbrocken, eine Mondlandschaft, wie aus dem Bilderbuch. Aber trotzdem schön und mit einem wunderbaren Ausblick auf die Nachbarinseln. Für die beste Rundumsicht (bei gutem Wetter sogar bis zum Ätna) kann man um den Krater herumgehen und erreicht nach ca. 20 Minunten den mit 391 Metern höchsten Punkt des Gran Cratere.
Als wir abends gerade auf der Suche nach einem Restaurant waren, ist auf Vulcano für ein paar Stunden der Strom ausgefallen. Viele Restaurants waren geschlossen (wegen Saisonende) oder konnten nichts kochen (mangels Strom), deshalb mussten wir schon eine Weile suchen. Zum Glück sind wir am Ristorante „La Forgia Maurizio“ vorbeigekommen: Ein gemütliches kleines Lokal mit freundlichem Chef und – dank Gasherd – warmer Küche. Das Essen war sehr lecker, wir können das Lokal nur weiterempfehlen (Strada Provinciale 45, Telefon: 339.1379107).
Der Tag auf Vulcano war der letzte vor unserer Abreise. Am nächsten Morgen sind wir mit dem Boot zurück nach Milazzo und von dort zum Flughafen. Wir hatten eine sehr schön, abwechslungsreiche Woche auf den Äolischen Inseln und ich werde definitiv nochmal hinfahren. Diesmal im Sommer 2012, der Flug ist schon gebucht.