Costa Rica, Rio Celeste im Tenorio Nationalpark

Costa Rica: Tenorio Nationalpark

costa_rica_2011 Am Morgen des siebten Tages wurden wir recht früh geweckt, denn eine Gruppe Brüllaffen war ganz in der Nähe vom Essence Arenal unterwegs. Nach dem Frühstück hat uns Marty, ein wahrer Kenner der lokalen Fauna und Flora, zu dem Baum geführt, den die Affenfamilie scheinbar regelmäßig aufsucht. Für Affen wirken die Blätter des Baumes berauschend und so verbringen sie den Tag im Delirium und schlafen im Baum ihren Rausch aus. Wir wollten an diesem Tag weiter in den Norden, zum Parque Nacional Volcán Tenorio. Eigentlich nur 115 Kilometer, wir waren aber 5 Stunden unterwegs. Die ersten zwei Stunden gings an der Laguna Arenal entlang bis kurz nach Aguacate, dann die 927 Richtung Tierra Morenas. Ab hier braucht man definitiv ein Allradfahrzeug, zumindest wenn man sich zwischendurch mal etwas verfährt, so wie wir. Die Straße CN-6 Richtung Bijagua de Upala ist wiederum kein Problem, dort waren wir nach insgesamt vier Stunden Fahrt (100 Kilometer). Für die letzten 15 Kilometer haben wir dann nochmal eine Stunde gebraucht: Erst sind wir nach zwei Kilometern wieder umgedreht, weil wir nicht glauben wollten, dass dieser Weg tatsächlich zum Nationalpark führt. Dann haben wir aber mangels Alternativen eingesehen, dass wir schon auf dem richtigen Weg waren (ohne Allrad bei Regenwetter keine Chance).

Die Unterkunft Cabinas Piuri (Telefon: 2476-8462 oder 8384-9630, genaue Lage: N10° 42.689, W084° 58.815) wurde uns von Nico, einem der Besitzer des Essence Arenal, empfohlen. Dem können wir uns nur anschließen, denn dort hat es uns sehr gut gefallen: Die Besitzer-Familie ist überaus freundlich, das Essen typisch costa-ricanisch (einfach und lecker) und die Lage könnte nicht besser sein: Gleich neben den Gästezimmern lädt der türkisblaue Rio Celeste zum Baden ein und bis zum Eingang des Nationalparks ist es auch nur ein Kilometer. Außerdem hatten die einen putzigen Hund. Und ein interessantes Bauvorhaben: Ein Gästehaus in Ei-Form, das man seit 2012 scheinbar schon bewohnen kann (siehe Bewertung „Ask for the Egg“ bei TripAdvisor). Die Cabinas Piuri sind mit dem Auto übrigens nur von Westen (Bijagua de Upala) aus erreichbar, denn über den Rio Celeste gibt es (noch) keine Brücke!

Pools der Cabinas Piuri, direkt am Rio CelesteGleich nachdem wir das Auto ausgeräumt hatten, war ich trotz mäßigem Wetter erstmal schwimmen in Rio Celeste. Wem der Fluss zu wild ist, der kann hier auch in kleinen Pools baden, die direkt neben dem Fluss angelegt sind. Blauer Fluss, grüner Regenwald, alles sehr gemütlich! Ich schätze mal genau das meinen die Ticos mit Pura Vida!

Beim Abendessen (es gab irgendwas leckeres mit Reis und Bohnen) sitzt man hier mit den anderen Gästen an einem großen Tisch gleich neben der Küche. Da haben wir Lucy & Neil aus England kennengelernt, die nicht nur ein paar Wochen in Costa Rica waren, sondern gleich bis zum Ende des englischen Winters durch Mittel- und Südamerika gereist sind. Da kommen einem drei Wochen Urlaub plötzlich so kurz vor.

Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück los zum Nationalpark. Die Wege verlaufen allesamt in der Nähe des Rio Celeste und es gibt einiges zu sehn: Wir waren zuerst am Wasserfall (da hat es leider gerade geregnet) und dann an der Stelle, wo der Rio Celeste seine türkisblaue Farbe bekommt (irgendeine wilde chemische Reaktion). Dann sind wir weiter zu den Aguas Termales: Diese heißen Quellen im Rio Celeste sind mit Steinen etwas vom Fluss abgegrenzt, man hat also einen kleinen Pool mit warmem Wasser mitten im Fluss. An einigen Stellen muss man hier richtig aufpassen, denn dort ist das Wasser verdammt heiß. Ein idealer Platz für eine Brotzeit! Wir haben leider eine halbe Stunde zu viel Pause gemacht, denn auf dem Rückweg hat uns noch ein heftiges Gewitter erwischt, als wir gerade aus dem Nationalpark rausgekommen sind. Praktischerweise war da gerade ein Hotel und wir konnten in die überdachte Hotelbar flüchten. Insgesamt waren wir zwischen Abmarsch am Morgen und Rückkehr am Nachmittag sieben Stunden unterwegs, die reine Gehzeit (ohne viel Fotografieren, Thermalquellen und Gewitter) waren zwischen drei und vier Stunden. War eine schöne, abwechslungsreiche Tour durch den Regenwald! Der Nationalpark wird übrigens nur von relativ wenig Touristen besucht, wer es gerne entspannter mag ist hier genau richtig.

4 Gedanken zu „Costa Rica: Tenorio Nationalpark“

  1. Hallo,
    ein schöner Bericht. Hast du vielleicht auch die E-Mail Adresse von Cabinas Piuri? Wir sind im Mai mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Meinst du man kommt auch ohne eigenes Auto dahin? Weißt du noch wieviel die Unterkunft gekostet hat?

    Viele Grüße Michaela

  2. Hallo Michaela,

    eine E-Mail-Adresse von den Cabinas Piuri hab ich leider nicht. Ich glaub auch nicht, dass es dort überhaupt Internet gegeben hat, deswegen musst Du wohl anrufen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst Du vermutlich bis nach Bijagua. Von dort sind es noch 15 Kilometer über Berg und Tal. Ich würde einfach mal die Besitzer der Cabinas fragen. Ich bin mir sicher die holen euch bei Bedarf in Bijagua ab oder organisieren sonst irgendwie einen Transport. In Costa Rica klappt das alles schon irgendwie.

    Wegen der Kosten: Jetzt hat es sich endlich mal gelohnt, dass ich mir das während der Reise aufgeschrieben hab! Es waren 52000 Colones für 2 Personen, 2 Nächte, inklusive Frühstück und Abendessen. Und Verpflegung für die Wanderung war auch dabei. Das war 2011, damals waren das ca. 80 Euro, heute 68 Euro. Kann heute natürlich mehr sein. Es ist allerdings sehr viel günstiger als die Lodges, die sonst in der Umgebung sind. Und dabei haben die teuren Lodges keine so tolle Lage direkt am Fluss!

    Mein klare Empfehlung: Probiert einfach, ob das klappt. Es lohnt sich! Und meldet euch wenn Ihr zurück seid, wie es war!

    Schönen Urlaub!
    Christian

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